Abstracts 2025

Smarte Technologien in der Logopädie: Eine Einführung in Theorie und Praxis mit Schwerpunkt Stimmtherapie
Smarte Technologien wie KI-gestützte Apps und digitale Tools eröffnen neue Möglichkeiten in der Logopädie.
Automatisierte Feedbacksysteme und interaktive Funktionen können Motivation und Therapieadhärenz fördern. Der Vortrag beleuchtet die theoretischen Grundlagen, praxisnahe Anwendungsmöglichkeiten und diskutiert Potenziale sowie Limitationen smarter Technologien in der Logopädie.
Masterclass: Im MIX zur stimmlichen Balance
Die Entwickung der Mischstimme als nahtlose Verbindung der Register dient mit als Schlüssel zu stimmlicher Leistungsfähigkeit, Stimmgesundheit und zum künstlerischem Ausdruck. Diese Masterclass möchte einen kurzen Überblick zur Thematik von Stimmbalance und deren wichtigster Elemente geben. Im Fokus steht die Demonstration der praktischen Arbeit mit Sängern im Rahmen von Gesangsübungen und der Anwendung der Technik am Song.
Stressinduzierte Stimmstörungen – ein Chamäleon? / psychosomatische und neurobiologische Aspekte
Es gibt im phoniatrischen Bereich Störungen mit  Diskrepanz zum organpathologischen Korrelat.  Hier geht es nicht um Einbildung sondern um eurobiologische und psychosomatische Zusammenhänge. Die Behandlungschancen sind recht gut, wenn die zugrundeliegenden Mechanismen berücksichtigt werden.
Der trockene Hals – wenn die Spucke weg bleibt
Das Hirnnerven-Orchester: Neurowissenschaftliche Perspektiven auf die Stimme
Dieser Vortrag beleuchtet die Rolle der Hirnnerven in der Gesangsstimme und deren Bedeutung für die Bühnenperformance aus einer (neuro)physiologischen Perspektive. Im Mittelpunkt steht die Wechselwirkung zwischen Nervensystem und Stimme, insbesondere wie neurobiologische Mechanismen die stimmliche Ausdruckskraft, Stabilität und Flexibilität auf der Bühne beeinflussen. Das Lernen über Sensomotorik in der Stimmarbeit wird untersucht, um aufzuzeigen, wie ein tiefes Verständnis für die Zusammenhänge über Schutzfunktionen die Kontrolle über die Stimme verbessert und gleichzeitig die Auswirkungen von Lampenfieber mindert. So wird ein umfassendes Bild der physiologischen und neurologischen Prozesse gezeichnet, die unsere Biologie mit einbeziehen und zur Optimierung von Gesangsleistungen beitragen.
Don’t Let Go: Finding Confidence and Freedom Through Singing
This practical workshop explores the proven stress-relieving benefits of singing, offering participants a safe and supportive space to sing in harmony with one another. Research shows that singing can reduce cortisol levels, boost endorphins, and promote a sense of connection and well-being—all of which are central to this empowering session. Participants will perform, improvise and learn techniques to transform fear into confidence.
Das antagonistische System von ct und vocalis.
Ein praxistaugliches Modell der Registerentstehung als Grundlage einer effektiven Schulung von Sprech- und Singstimme
Die Funktionale Methode beschreibt das Zusammenwirken von Kopf- und Bruststimme und schreibt dabei der Zopfstruktur des voc eine große Bedeutung zu. So erklären sich die bekannten Begriffe von voc als Fein- und ct als Grobspanner für die Tonhöheneinstellung.
Alexander-Technik – Vom Spüren zum Mitkriegen
Frederick Matthias Alexander war der Meinung, dass viele Probleme Folgen eines sog. unzweckmäßigen Gebrauchs sind.
Sein vielleicht wichtigstes Buch  heisst deshalb treffend „The use of the self“ – in einem Wort und meiner Interpretation „Gebrauchsanweisung“.
Warum wir eine Gebrauchsanweisung brauchen, was Alexanders Unterrichtsprinzipien sind, wie ich diese im Unterricht mit Instrumentalist*innen, Sänger*innen anwende und mit anderen durchaus gegensätzlichen Ansätzen in Einklang bringe, wird den Teilnehmenden dieses interaktiven Kurses erläutert und aufgezeigt.
Elektro-Magnetische Strahlung und der menschliche Atmungstrakt: eine Untersuchung
Ein Vergleich statistischer Krebsdaten aus den Jahren 1990 und 2019 zeigt einen relevanten Anstieg u.a. bei Brust- und Hautkrebs, sowie im Nasenrachenraum. Elektro-Magnetische Strahlungsbelastung durch Quellen im Nah- und Fernfeld (Handy, WLAN, 5G-Antennenanlagen) werden evaluiert und physiologische Parameter der verschiedenen Gewebsstrukturen des Atmungstrakts in Relation dazu betrachtet. Die diesbezügliche Exponiertheit oberflächennaher Gewebsteile und Organe lässt eine gezielte Reduktion der auf den menschl. Organismus wirkenden Feldstärken angeraten erscheinen.
Magic hands! Manual laryngeal examination
Participants will learn which anatomical landmarks can be palpated for diagnostic purposes, including the floor of the mouth, the hyoid bone, the thyro-hyoid mechanism and the crico-thyroid mechanism. The session will feature illustrative videos demonstrating diagnostic techniques. Both static and dynamic diagnostic approaches for evaluating laryngeal structures will be covered, providing a comprehensive overview of palpation and visual assessment methods in laryngeal examination.
The impact of anxiety on voice production
Voice production is accomplished through the coordinated airflow and complex actions of the larynx (voice box). This biomechanical system relies on muscles and joints innervated by cranial nerves. Some of these muscles are under voluntary control, while others operate involuntarily as vital, life-sustaining instincts. It is not surprising that mental states can influence this biomechanical system, ultimately affecting the quality of the voice.
This presentation will explore the fundamental connection between mental states and physical reactions in the body. Additionally, it will examine how different emotional states impact each component of the biomechanical system involved in voice production and swallowing. Clinical examples will be provided to illustrate these concepts effectively.
Breathing and Laryngeal Functions: Addressing Inherent Weaknesses in Physiological Design
Mammals, by their very nature, require respiration for survival. It is also a well-known fact that sound production depends on a continuous airflow, similar to any wind instrument. However, it remains somewhat puzzling why, for professionals such as singers or teachers, breathing becomes a critical issue, particularly when vocal fold lesions are thought to arise from overuse and associated breathing difficulties.
In this workshop, I will analyse the physiology of breathing from a unique perspective, highlighting inherent weaknesses in its design. This analysis may clarify why concepts such as „support“ and other techniques aimed at improving breathing are both vital and controvertial.
In the practical segment of the workshop, I will share strategies for overcoming these intrinsic weaknesses.
Stimmarbeit mit trans*männlichen Personen
Stimmarbeit mit trans*männlichen Personen ist ein im stimmtherapeutischen Kontext bisher kaum betrachtetes Feld. Nur wenige wissen: 20-25 % der trans* männlichen Personen entwickeln auch 2 Jahre nach Beginn der Hormontherapie eine pathologische Sprechstimme1. Und: Der „2. Stimmbruch“, ausgelöst durch die Gabe von Hormonen ist nicht Weise mit dem biologisch- männlichen Stimmbruch zu vergleichen2. Es ergeben sich vollkommen andere anatomische Voraussetzungen.
Der Vortrag geht auf diese Besonderheiten ein; es wird erläutert, was aus medizinischer Sicht beim 2. Stimmbruch passiert, und welche Fragestellungen damit verbunden sind. Die Möglichkeiten, stimmtherapeutisch zu intervenieren
werden praxisnah erläutert; mit Fallbeispielen wird das Vorgehen illustriert.
Nicht zuletzt will der Vortrag zu Stimmarbeit mit trans*männlichen Personen ermutigen – ein spannendes neues Feld in der Stimmtherapie!
Stimmfeminisierung weltweit: Ergebnisse einer internationalen Befragung
Die operative Stimmfeminisierung spielt für viele trans Frauen eine zentrale Rolle in der Transition. Eine internationale Befragung von 24 erfahrenen Phonochirurgen aus den USA, Europa, Indien, Südkorea und Australien, allesamt Mitglieder der International Association of TransVoice Surgeons (IATVS), beleuchtet Methoden und Maßnahmen, die präoperativ, operativ und postoperative durchgeführt werden. Daraus lassen sich Standards ableiten, die als Empfehlungen weltweit Gültigkeit haben können. Die Studie wurde erstmals im November 2024 auf der 3rd Conference of International Association of TransVoice Surgeons präsentiert. Die wichtigsten Ergebnisse werden hier vorgestellt.
Stimmlippen unter der Lupe: Aufbau und Eigenschaften
Der Fokus des Vortrags liegt auf der detaillierten Besprechung der Beschaffenheit der Stimmlippen. Was macht ihren Aufbau so besonders? Warum ist es so schwer, künstliche Stimmlippen zu erstellen? Was sind die Herausforderungen bei Augmentationen? Wie verhält sich das Gewebe bei der Injektion eines körperfremden Materials? Der Vortrag liefert das Grundverständnis für die folgenden Themen rund um Operation und Wundheilung.
Dysodie: Konservativ oder Skalpell? Die richtige Wahl treffen
Dieser Vortrag diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen der Stimmtherapie und Gesangspädagodik. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse, welche Störungsbilder im Bereich Singstimme durch konservative Therapiemethoden behandelt werden können und welche nicht. Durch die Betrachtung von Indikationen und Kontraindikationen soll eine differenzierte Einschätzung der eigenen Kompetenzen sowie chirurgischer Maßnahmen entstehen, die letztlich eine effiziente Nutzung therapeutischer Ressourcen im Berufsalltag ermöglicht.
OP-Techniken leicht erklärt
Dieser Vortrag bietet eine Übersicht über operative Eingriffe in der Phonochirurgie, sowohl unter Allgemeinanästhesie (GA) als auch unter Lokalanästhesie (LA). Wir beleuchten die verschiedenen Lasertypen, die in der Stimmchirurgie zum Einsatz kommen, und diskutieren die Indikationen für die Anwendung von Laser- versus „cold steel“-Techniken. Anhand konkreter Störungsbilder werden die Entscheidungskriterien für die Wahl der jeweiligen Methode veranschaulicht. Zudem werden die benötigten Instrumente vorgestellt und die verschiedenen Operationstechniken auf verständliche Weise erklärt
Vocal Circus – SOVTE
Niemand kommt an ihnen vorbei: an den Semi Occluded Vocal Tract Exercises (SOVTE/SOVTs). In der Therapie von Stimmproblemen sowie in der Gesangspädagogik sind sie weltweit verbreitet und bekannt. Nachdem die Wirkungsweise sowie die Klassifizierung der SOVTs besprochen wurde, tauchen wir gemeinsam ein in die endoskopische Welt: Mit Hilfe von hochauflösendem Videomaterial werden unterschiedliche SOVT-Übungen vorgestellt. Doch können wir sie überhaupt unterscheiden? Können wir Unterschiede in der Wirkungsweise auf Stimmlippenebene erkennen? Über das Onlinetool TED werden die Teilnehmenden aktiv mit eingebunden und können ihr Wissen über diese Therapiemethode testen, erweitern und diskutieren.
Post-OP Insights: bloß nicht schweigen!
Dieser Vortrag bietet im interaktiven Austausch von Stimmmedizin und Stimmrehabilitation eine detaillierte Analyse des postoperativen Stimmaufbaus. Es werden die Grundprinzipien des chirurgischen Vorgehens in Hinblick auf die bestmögliche Wundheilung erläutert, sowie die spezifischen Heilungsphasen des Gewebes nach OP erklärt. Zusätzlich werden die generellen sowie therapeutisch/pädagodisch postoperativen Ziele anhand von kurzen Beispielen erläutert. Der Vortrag gibt einen Überblick über den postoperativen Stimmaufbau, einschließlich der verschiedenen Stufen dieses Prozesses, der idealen Zeitpunkte für die Stimmnutzung und der grundlegenden Prinzipien, die während der Rehabilitation gelten. Ziel ist es, den Teilnehmenden praxisnahe Kenntnisse und Strategien zur optimalen Nachbehandlung und Wiederherstellung der Stimme nach operativen Eingriffen zu vermitteln.
TED: Atemgeräusche identizifieren
In diesem TED-Format beschäftigen wir uns mit der Identifikation von Atemgeräuschen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Unterscheiden von inspiratorischem und exspiratorischem Stridor sowie auf der Lokalisation des Atemgeräusches. Dabei wird erläutert, wie diese Geräusche korrekt erkannt werden können. Über das Onlinetool TED werden Sie aktiv mit in das Format eingebunden.
Case Reports: Stimmstörungen hören und sehen
In diesem interaktiven Format werden 3 Patientenbeispiele Schritt für Schritt interaktiv mit Ihnen besprochen. Anhand echter Fälle aus unserer Praxis wird der Vorteil der strukturierten Vorgehensweise bei der Diagnostik dargestellt – dies beinhaltet die auditive Analyse der Stimme, die anamnestischen Fragen sowie die endoskopische Beurteilung. Anhand von begründeten Hypothesen wird schrittweise durch das Einspielen von auditivem und visuellem Material den Zuhörenden die Verifizierung oder Falsifizierung der Überweisungsdiagnose verdeutlicht. Hier gehen ärztliche und therapeutische Diagnostik Hand in Hand.
Manuelle Therapie mit Live-Endoskopie 
Während der Live- Endoskopie können Sie miterleben, was manuelle Techniken von außen tatsächlich von innen bewirken. Verschiedene Techniken zur Behandlung der laryngealen Strukturen werden erläutert und live demonstriert. Wir nehmen Sie mit in das Innere des Rachens und des Kehlkopfes und zeigen Ihnen, welche Stimmparameter Sie mit Ihren eigenen Händen beeinflussen können.
Neuromuskuläre Erkrankungen und Stimme
Einige euromuskuläre Erkrankungen können sich erheblich auf die Stimme auswirken. In einigen Fällen kann die Stimmstörung das erste Symptom sein. Dazu werden Fallbeispiele präsentiert und Tipps für erste diagnostische Schritte gegeben.
Stimme – Geschlecht – Sexualität: soziophonetische Zugänge.
Was sind weibliche oder männliche Stimmen? Wie klingen lesbische oder schwule Stimmen? – Der Vortrag beleuchtet das Verhältnis von Stimme, Geschlecht und Sexualität aus einer soziophonetischen Perspektive. Ausgehend von körperlichen Merkmalen stehen dabei die soziokulturellen Aspekte von Stimme im Vordergrund. Neben einem Überblick zu dem Thema werden einzelne Fragestellungen genauer in den Blick genommen.
Natürlich sprechen! Stimmtraining in der künstlerischen Arbeit
Der Countertenor
Aus dem Opern- und Konzertbetrieb ist er seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken – der Countertenor. Für das Publikum hat dieser Klang, der so weit von der Sprechstimme entfernt ist und der für viele schwer mit der äußeren Erscheinung des erwachsenen Mannes zusammenzubringen ist, noch immer einen besonderen Reiz. Wie bildet man eine solche Stimme aus? Ist die Technik völlig verschieden von anderen Stimmfächern? Mit Unterstützung einer Mezzosopranistin und eines Countertenors werden wir versuchen, Gemeinsamkeiten und eventuelle Unterschiede aufzuzeigen.
The role of facial muscles in wind players and singers: an integrated perspective on physiology and pathophysiology
Facial muscles are crucial to musical performance control in wind instrument playing and singers, regulating embouchure and vocal tract shape. Facial muscle dysfunctions may affect wind instrument players and singers, possibly impacting on professional activity, and even their quality of life. Although the clinical aspects of muscular disorders associated with musical practice have been defined, less information is available about the facial muscle activity patterns specifically involved in musical tasks, and potentially related to such conditions.
The goal of this presentation is to provide an updated and integrated picture on facial muscle physiology and pathophysiology in wind players and singers.
Multidisziplinäre Behandlung von Elite Vocal Performern
Brauchen Sängerinnen und Sänger mit einer Dysodie eine spezielle Behandlung? Das können wir definitiv bejahen. Sie sollte in der Regel multidisziplinär erfolgen da die professionelle Singstimme auf ein komplexes Zusammenspiel von körperlichen, mentalen und künstlerischen Faktoren angewiesen ist. Die hohe Beanspruchung des Stimmapparats sowie der Einfluss von Stress, Technik und Umweltbedingungen machen eine ganzheitliche Betreuung sinnvoll. Durch die Zusammenarbeit von Fachleuten aus Medizin, Stimmtherapie, Gesangspädagogik und zum Teil auch Psychologie sowie der manuellen Therapie können sowohl akute Stimmprobleme als auch langfristige Prävention effektiv angegangen werden.
Nervensystem und Atmung in der Stimmtherapie
Die Stimme steht in enger Verbindung mit der Atmung und dem Nervensystem. Ein tieferes Verständnis dieser Zusammenhänge eröffnet neue Möglichkeiten, in der Stimmtherapie gezielt darauf einzuwirken und nachhaltige Veränderungen zu bewirken.