Abstracts 2019

Therapie kindlicher Stimmstörungen

Immer häufiger begegnen Therapeutinnen und Therapeuten Kindern mit Stimmstörungen in Schule und Kindergarten. Stimmstörungen bei Kindern haben entscheidenden Einfluss auf das Selbstbild des Kindes bis hin zu seiner späteren Berufswahl. Eine frühzeitige Behandlung dieser Kinder ist darum dringend notwendig.

Der Workshop vermittelt Kenntnisse über die Entstehung und Aufrechterhaltung kindlicher Stimmstörungen anhand eines anschaulichen Modells. Die Arbeit mit diesem Verursachungsmodell wird erklärt. Anhand von Fallbeispielen werden die individuellen Therapieschwerpunkte erarbeitet. Die Arbeit in den einzelnen Therapiebereichen – Atmung – Phonation – Artikulation – Tonusregulation – Stimmökonomie – wird verdeutlicht. Die Kriterien für die Durchführung von Kinder- und Erwachsenengruppen, sowie die Grundlagen des Kommunikationstrainings werden erläutert.

Literatur:
Beushausen, U., Haug, C. (2011): Stimmstörungen bei Kindern. Reihe: Praxis der Sprachtherapie und Sprachheilpädagogik. Ernst-Reinhardt-Verlag. München.

Beushausen, U. (2001): Kindliche Stimmstörungen. Ein Ratgeber für Therapeuten und Angehörige pädagogischer Berufe. Schulz-Kirchner. Idstein.

Mit Kindern singen – was kann daran falsch sein?

Kann man heute noch voraussetzen, dass Kinder in der Familie oder in frühkindlicher Erziehung singen? Welche Ansätze gibt es, dort wieder mehr zu singen? Muss mit Kindern in einer bestimmten Art und Weise gesungen werden? Es gilt, den Spaß am Singen, ob allein oder in der Gruppe, wieder zu wecken. Dabei kommt es nur darauf an, mit den Kindern zu singen und die eigene Begeisterung für das Singen herüberzubringen. Das steckt an.

Die Monsterstimme – Praxis extremer Gesangstechniken

Dieser Praxisworkshop bietet StimmarbeiterInnen jeder Stil- und Berufsrichtung die Möglichkeit, das Monster in ihrer Stimme zu wecken. Es darf nach Herzenslust gejault, gequiekt, geknattert, gebrüllt und gegrunzt werden – immer stimmgesund und mit vollem Körpereinsatz.
Wird im klassisch orientierten Gesang im allgemeinen auch heute noch die Vorstellung der„schönen“ und perfekt geformten Stimme favorisiert, so ist die Pop-, Rock- und Jazz- Musik seit jeher ein Tummelbecken ungewöhnlicher, unangepasster und teilweise extremer Stimmtechniken. Hier wird die Stimme im vollen Sprech- und Rufstimmenumfang bis an ihre natürlichen Grenzen ausgereizt und dabei, wenn gewünscht, perfekt mit der Randstimme verschmolzen – eine Technik, die durchaus auch in dramatischen Partien von Oper und Musical, und in der experimentellen Musik genutzt wird.
Die zusätzlich genutzte Schwingung des Kehldeckels, des Gaumens und der Rachenschleimhäute, sowie ein verstärkter Druckaufbau durch Bauch- Becken- und Brustkorbmuskulatur sorgen nicht nur für die gewünschte Höhe oder Tiefe, sondern auch den nötigen „Dreck“ und die „Monstereffekte“. Dabei hat die anatomische und physikalische Machbarkeit, sowie die Gesundheit der Stimme immer oberste Priorität, wie der Blick „nach innen“ anhand von Laryngoskopie-Videos zeigen wird.
Beim Wecken der Monsterstimme bedient sich die Gesangspädagogin Renate Braun garantiert keiner mysteriösen oder dämonischen Praktiken, die die Stimme ruinieren könnten, sondern hier werden mit klassischen gesangspädagogischen Mitteln, viel Experimentierfreude und Spaß alle Randbereiche der Stimme ausgelotet. Ohne Berührungsängste und Ressentiments wird der gesamte Stimmapparat optimal geöffnet und dabei ungeahnte stimmliche Möglichkeiten entdeckt.

DoctorVox Voice Therapy Instructional Workshop 

DoctorVox Voice Therapy (DVT) is a direct technique which combines phonation, resonance and breathing in voice therapy in a holistic approach. Artificially elongated vocal tract and adjustable backpressure (continuous and alternative) are the main physical factors which intuitively balance the several simultaneous functions included in voice production. Various devices have been devised (doctorVOX, pocketVOX, and maskVOX) to provide multichannel biofeedback and enhance treatment adherence in DVT applications. DVT is not simply the practice of phonating into a tube submerged in a certain amount of water. It is a multidimensional-multilevel treatment strategy and an integrative approach for a given voice patient. Three levels of DVT survey are distinguished through practice: clinician’s action plan, exercise patterns and the monitorization of the patient. DVT has a dynamic algorithm; there are no exercise templates which fits for all. The clinician has an action plan and well-defined exercises to choose for an individual patient. Exercise is not the goal, it is the tool; the whole process is programmed according to the patient’s motor learning state. DVT may be a treatment of choice for various voice disorders such as vocal nodules, presbiphonia, puberphonia, unilateral vocal fold paralysis, functional glottal insufficiencies, etc. DVT helps to develop vocal fitness, learn vocal ergonomics and voice care. In Pedagogical Vocology, it is useful for the singers for specific demands such as blending the registers, safe and easier high pitches, effective breath strategies, vocal warm-up and cool down as well as developing resonant and effective voice.
Für die aktive Teilnahme an diesem Workshop bringen Sie bitte einen Schlauch und eine 0,5 – l – Plastikflasche mit Wasser mit.
Siehe auch ….

Voice-sells!-Coaching in der Praxis 

Was selbst Stimmexperten im Kundengespräch zu selten beachten

Endoskopische Diagnostik von Stimmlippenveränderungen 

Organische Stimmlippenveränderungen können sich in verschiedensten Formen manifestieren. Es sollen die häufigsten gutartigen Veränderung an Beispielen gezeigt und in ihrer Differentialdiagnose erläutert werden. Dazu werden Tips gegeben, wie man einen video-laryngoskopischen Befund interpretiert. Es werden außerdem die Methoden zur Darstellung des Kehlkopfes mit der traditionellen „Spiegelung“, mit starren Lupen sowie mit flexiblen Endoskopen demonstriert: Wie funktioniert die Kehlkopfspiegelung? Wie hält man ein Endoskop? Mit welchen Techniken kann man die Stimmlippen besonders gut sehen? In einem praktischen Teil haben die Teilnehmer Gelegenheit, mit verschiedenen Endoskopen zu experimentieren (keine live-Endoskopie).

Die dreiteilige Atmung – ein Diamant in der Stimmtherapie

Das Konzept Schlaffhorst-Andersen arbeitet sowohl therapeutisch als auch künstlerisch mit den von Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen entwickelten fünf Regenerationswegen und ihren Wechselwirkungen auf Körper, Atmung und Stimme. Die Atmung, in drei Phasen aufgeteilt, ist der vierte dieser Regenerationswege.
Im Bereich Stimmtherapie bedeutet Regeneration häufig, dass eine Klientin/ein Klient lernen muss, sich von stimmschädigenden Gewohnheiten zu trennen, um solche zu erlernen, die die Stimme positiv unterstützen. Sie/Er muss neue Wege lernen, um möglichst selbständig die Stimme auf lange Sicht gesund zu erhalten.
Regeneration und Atmung miteinander zu verbinden, ist in dieser ‚Findungsphase‘ ein wichtiger Meilenstein in Richtung Stimmgesundheit. Deshalb wird in diesem Workshop ein besonderes Augenmerk auf die beiden Atemphasen gelegt, die die Phonation positiv beeinflussen: die Einatmung und die Atempause. Clara Schlaffhorst prägte den Satz: ‚Die Qualität der Einatmung bestimmt die Qualität der Stimmgebung‘. Das Gleiche könnte auch für die Atempause – die muskuläre Lösungsphase nach der Ausatmung – formuliert werden.
Neben einer kurzen Einführung und der Klärung, was mit Qualität in diesem Zusammenhang gemeint ist, folgen in diesem Workshop zahlreiche praktische Atem- und Stimmübungen. Alleine oder in Partnerarbeit – der therapeutischen Situation entsprechend – wird methodisch abwechslungsreich das Konzept Schlaffhorst-Andersen in der gemeinsamen Arbeit näher gebracht. Der Einsatz von therapeutischen Medien, unterstützenden Vorstellungshilfen und ganzkörperlichen Angeboten wird hierbei eine große Rolle spielen.

Praxis der Stimmdiagnostik bei Kindern und Jugendlichen 

Der Workshop richtet sich an alle gesangspädagogischen, künstlerischen und medizinischen Professionen, die sich mit der Betreuung der Kinder- und Jugendstimme beschäftigen. Er ist auf die Optionen und Besonderheiten der Stimmdiagnostik in diesen Altersgruppen fokussiert. Ziel ist die Vermittlung, praktische Anwendung und Übung der Untersuchungsmethoden und die Gewichtung ihrer Bedeutung für die verschiedenen Berufsgruppen. Anhand zahlreicher Videobeispiele werden stroboskopische Befunde erläutert und gemeinsam analysiert. Die perzeptive Beurteilung des Stimmklangs gesunder und kranker Kinderstimmen wird anhand von Hörbeispielen geübt. Zudem wird die Messung von Stimmumfangsprofilen (Stimmfeldern) demonstriert und typische Befunde von Kindern und Jugendlichen interpretiert und ausgewertet.

Interdisziplinäre Konzepte für die Betreuung der Stimme im Wachstum

Der Vortrag stellt die Entwicklungsdynamik der Singstimme vom Kleinkind bis zum jungen Erwachsenen aus Sicht der Stimmphysiologie und Phoniatrie dar. Dabei wird anhand zahlreicher Video- und Audiobeispiele auf Besonderheiten einzelner Abschnitte wie das Vorschulalter und den Stimmwechsel detailliert eingegangen. Zudem werden die Chancen und Risiken einer sängerischen Aktivität beleuchtet und Konsequenzen für den Umgang mit der jungen Singstimme in Zusammenarbeit zwischen Chorleitern, Gesangspädagogen, Stimmärzten und -therapeuten abgeleitet.

The DJ – Mixing and Manipulation

Vocal Performance and Production in Electronic Music

DJ stands simply for disc jockey. As a technique of blending different tracks together in order to make a continuous set of music, DJ-ing has played an important part in shaping modern music in the last forty years. Beginning in America, during the late seventies, notably in cities such as New York, Chicago and Detroit, early Djs would blend disco tracks together. In an attempt to keep up with competitors, DJs began producing their own records, re-using old vinyl tracks and utilising a variety of technology such as Roland drum machines and rhythm composers. Without the constraints of formal musical theory and education, this birthed genres such as house and techno. Due to the deep roots in disco and funk of house music especially, the use of vocal samples in tracks has always been important. Inputting vocals with the use of vocoders, and more recently, using computer software to modify samples, create loops, and distort sounds are all common ways to create tracks today that a DJ can later mix with. A DJ may choose simply to mix tracks, but with modern technology, it is possible to DJ whilst simultaneously producing music. This presentation aims to present the fundamentals of DJ-ing, looking at how to mix music using concepts of tonality and tempo. It will also look at the side of production in music that DJs use, including samples (notably vocal samples) and loops. Finally the presentation will look at live musical performance for a modern day DJ, and how one may use technology to manipulate the voice, alongside equipment, in order to curate a versatile piece of music.

Stimmfeminisierung – Logopödische Stimmtherapie nach Glottoplastik

Die operative Anhebung der Stimmlage durch eine „Glottoplastik“ allein führt noch nicht zu einem als „weiblich“ anerkannten Stimmklang.
In diesem Workshop wird nach einer kurzen Beschreibung der Stimmfeminisierungs-operation ein interdisziplinärer Therapieansatz mit Fokus auf die logopädische Stimm- und Sprechtherapie vorgestellt. Der Prozess der Stimmfeminisierung kann und sollte maßgeblich durch Stimmtherapeuten unterstützt werden. Viele motivierte Kolleginnen trauen sich wegen fehlender Erfahrung an diese spannende Therapie nicht heran – dieser Kurs soll durch einen Überblick über mögliche Therapieinhalte und praktische Übungen dazu ermutigen

Instrumente zum Anfassen – Training am Simulator nicht nur für Ärzte

In diesem Workshop haben die Teilnehmer die einmalige Gelegenheit, phonochirurgische Instrumente für Operationen in Vollnarkose und für örtliche Betäubung (office-based surgery) am Simulator auszuprobieren. Beidhändiges Arbeiten an reiskornkleinen Objekten sollen verdeutlichen, mit wie viel Präzision Stimmlippen operiert werden müssen. An Techniken werden demonstriert und ausprobiert: Injektionen, Biopsien, Exzisionen, Augmentationen. Die Teilnehmer können auch die Feinheit und Robustheit von 0,4mm dünnen Laserfasern fühlen und sollen im Anschluss auch – wie bei einer Operationsvorbereitung – diese Laserfasern für den Einsatz am flexiblen Endoskop präparieren.

Vocal Cord Dysfunction – Erkennen, Verstehen und Therapieren

Kaum ein anderes pulmonär-phoniatrisches Störungsbild wird so heftig diskutiert wie die VCD – Vocal Chord Dysfunction (auch EILO – exercise induced laryngeal obstruction). Was passiert: Der Atem stockt, die Angst steigt und kein Ton ist mehr herauszubringen. Betroffene stehen unter einem immensen Leidensdruck und werden oft fehldiagnostiziert bis sie schließlich die Diagnose VCD/EILO erhalten. Die Angst zu ersticken oder einen erneuten VCD-Anfall zu bekommen ist groß.

Innerhalb der Stimmtherapie gilt es, den Patienten die Angst zu nehmen und das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber dem Störungsbild aufzuheben. Auch die Emotionalität muss stimmtherapeutisch aufgegriffen und behandelt werden, um eine optimale und individuelle Stimmentwicklung zu ermöglichen. Die Verbindung aus ganzheitlicher Atem- und Stimmtherapie mit prozessorientierter Verhaltenstherapie zeigt sich in der therapeutischen Praxis als wirkungsvolles Mittel, diesem Störungsbild zu begegnen.
Im Rahmen des Kurses lernen die Teilnehmenden hierzu die Diagnose VCD/EILO kennen, verstehen und therapieren. Dies beinhaltet auch, dass sie die VCD/EILO gegenüber anderen Störungsbildern (z.B. Asthma oder spasmodische Dysphonie) abgrenzen können und wissen, wie sie die Emotionalität ihrer Patienten als unerlässliche Ressource in ihrer Therapie nutzen.
Inhalte des Workshops:
VCD/EILO-Steckbrief
o Abgrenzung von VCD/EILO zu anderen Störungsbildern
o VCD-Technik im Anfall bei inspiratorischer und expiratorischer VCD/EILO o Verhaltenstherapeutischer Ansatz der VCD/EILO-Therapie Emotionale Stimmentwicklung innerhalb der Stimmtherapie

Asthma und Singen
Gefährlich oder Therapie? Was sollte man bedenken?

Sowohl das Asthma bronchiale als auch die COPD gelten als Volkskrankheiten und betreffen somit einen größeren Teil der Bevölkerung (ca. 10%).
Asthma, insbesondere die allergische Form kann schon in der Kindheit und Jugend erstmalig auftreten wohingegen die COPD (Chronische Bronchitis) meist erst im höheren Lebensalter manifest wird.
Das Zusammenspiel von chronischen Lungenerkrankungen und der Stimme ist vielfältig. Veränderung der Stimme direkt durch die Erkrankung, der Einfluss der Atemwegsenge auf die Stimme (Singen und Sprechen) die Interaktion zwischen der notwendigen Medikation und der Stimme sowie mögliche therapeutische Ansätze des Singens auf die Schwere der Lungenerkrankung stellen die Schwerpunkte dieses Kurses dar.
Interaktiv und im ständigen Dialog sollen die oben genannten einzelnen Punkte auf dem Boden der wissenschaftlichen Evidenz erarbeitet und diskutiert werden.

Computergestützte Stimmanalyse in Logopädie und Gesangspraxis (Kurs)

In diesem Hands-on Kurs sollen verschiedene Methoden zur Analyse von Stimmsignalen vorgestellt und an eigenen und zur Verfügung gestellten Geräten erprobt werden. Interessenten sollten einen eigenen Laptop und die vorinstallierte Software „Praat“ (www.praat.org) mitbringen.

Akustische Eigenschaften von Stimme und Gesang (Vortrag)

In diesem Vortrag werden die Ursache und Eigenschaften einiger Besonderheiten der Sprech- und Gesangsstimme anhand verschiedener Sprech- und Gesangstechniken erläutert.

Außergewöhnliche Stimmberufe

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Gestisches Sprechen

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The clinical relevance of posture and voice

In the history of vocal education, posture has always been considered very important. „Bad posture“ was considered a major reason for any voice problems.
In this workshop, which is based on clinical research and many years of dealing with voice crises, the concept of the relevance of posture and voice is discussed.
• What is the definition of good and bad posture?
• Is posture really so important for the voice and in what way?
The answers to these questions will provide the participants with new insights and help them to distinguish between myths and facts.

High larynx

The high position of the larynx is a common complaint of singers and voice teachers.
In this lecture, the mechanisms of upward laryngeal movement will be explained and illustrated by means of clinical videos. Treatment options are explained.

A Masterclass on Musical Theatre Singing

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Exploring Belting

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„Mit Kindern singen – aber richtig“

Warum tun wir Erwachsenen uns so schwer beim spontanen Singen? Müssen wir „Fachleute“ sein, um mit Kindern singen zu können? Was ist der Unterschied zwischen Sprechen und Singen? Gibt es „geeignete“ und „ungeeignete“ Kinderlieder?
Eine Fülle von Fragen, eine große Verunsicherung und vielleicht ein paar Anregungen zum Nachdenken.

Kinderstimmbildung mit Liedern, Spielen und Geschichten

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Gesangsübung mit Atemmaske – besser als straw phonation?

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BACK TO STAGE – Stimmarbeit mit Sängern nach Stimmoperationen

Der Beruf des Sängers stellt extreme Ansprüche an seine stimmliche und psychische Leistungsfähigkeit. Kommt es zu organischen Veränderungen der Stimmlippen, welche zu einer Beeinträchtigung der erforderlichen und gewohnten Stimmleistung führen, ist die Rehabilitation der Sängerstimme nicht immer durch gezielte Stimmtherapie möglich. In manchen Fällen ist eine Stimmoperation indiziert – eine Situation, die den Sänger häufig existentielle Ängste erleben lässt.
In diesem Workshop stellen wir Ihnen die differenzierte Arbeit mit Sängern nach einer Stimmoperation vor, bis zu dessen Befähigung, wieder auf der Bühne zu stehen.

Dieser Vortrag muss leider ausfallen!

Singen trotz Infekt?

In meine Praxis kommen oft Sänger, deutlich weniger Schauspieler und Sprecher, aus akutem Anlass zu mir mit der Angabe und Frage: „Seit heute oder seit Tagen habe ich einen „Infekt“. Kann ich singen, kann ich auftreten?“. Sehr oft handelt es sich hier um Beschwerden, welche die Stimmfunktion betrifft. Die Höhe springt nicht an, oder geht nur mit Druck, Schleim sitzt auf den Stimmlippen, es juckt und kratzt im Hals, die Nase geht zu und leichtes Hüsteln stellt sich ein. Natürlich sind Patientinnen dabei, wo ein akuter Schnupfen und Husten mit Heiserkeit eine deutliche Infekt-Geschichte anbieten. Hier muss der Stimmarzt genau abklären, welche Ebene des Stimmfunktions-Apparates gestört ist. Gibt es Infekt –bzw. Abwehrzeichen, wie Rötungen und Schwellungen auf der Schleimhaut der Eintrittspforten im Nasen– und Rachenbereich mit Hustensymptomen oder sieht man nur Veränderungen im laryngealen Bereich mit Räusper– und Hüstelsymptomem?

Natürlich gelingt die Einschätzung für dem Stimmarzt leichter, wenn die klassischen Entzündungszeichen Calor (Überwärmung), Rubor ( Rötung), Tumor (Schwellung), Dolor (Schmerz) und Functio laesa ( Funktionseinschränkung) im Bereich der oberen Atemwege und Halsweichteile ( Lymphknoten) vorliegen. Hier gilt es nur zu klären, ob es sich um einen viralen Infekt oder eine bakteriellen Entzündung handelt. Aber die Übergänge sind fließend und erfordern ein Fingerspitzengefühl beim behandelten Arzt, weil es eine Kaskade von Schädigungsfaktoren gibt, die auf die Schleimhaut und auf den Organismus einwirken. Die Liste von Ursachen und Ko-Faktoren (viral, bakteriell, refluxbedingt, hormonell, allergisch, organisch, umweltbedingt, psychosomatisch u.a.) ist für den behandelnden Arzt eine Herausforderung. Bei allen Patienten, besonders aber bei Berufsstimmbenützern, stellt sich die die Frage: Wie schnell wird der Patient einsatzfähig und wie kann man Folgeschäden vermeiden?

Unter Berücksichtigung der stimmphysiologischen Gegebenheit, dass eine gesunde Stimme einer gesunden schwingungsfähigen Schleimhaut bedarf, möchte ich bei diesem Vortrag auf folgende Fragen eingehen;
– Was sind die Voraussetzungen einer gesunden Schleimhaut der oberen Atemwege mit einer genügend guter Abwehrfähigkeit?
– Wie hält man die Schleimhaut gesund?
– Was ist ein Infekt?
– Was sind die häufigsten nicht infektbedingten Störungs- und Schädigungsfaktoren?
Die o.a. Fragestellung wird mit Falldarstellungen aus der täglichen Sängerambulanz unterlegt.

LESEN Sie noch, oder LEBEN Sie schon?!
 – Texte sprechend zum Leben erwecken

Als (stille) Leser von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften… verschaffen wir uns, sofern die Texte gut geschrieben sind, immer wieder ein Erlebnis für Geist und Sinne und regen damit auch unser emotionales Gehirn an – eine komplexe Erlebniswelt entsteht.
Als Hörer/Zuschauer von Radio- oder Fernsehnachrichten, von Hörbüchern, Podcasts, Lesungen, Vor-lesungen, Reden, Präsentationen… wollen wir nicht weniger erleben als beim Lesen, oder? Im Gegenteil – wir erwarten einen Zugewinn: Wir wollen den Buchautor kennenlernen, der uns auf sein neues Buch neugierig macht, den Wissenschaftsprofessor, der sein vermeintlich trockenes Thema so spannend erzählt, den Schauspieler, der mit seiner Stimme Charaktere eines Buches lebendig werden lässt… 



Aber wie oft werden wir enttäuscht von einer langweiligen Autorenlesung, einer 

öden Vor-lesung (!) an der Uni, von Nachrichtensprechern, die nur klischeehaft ihre Nachrichten ablesen…

Wie kann es gelingen, Hörer/Zuschauer auf eine spannende und lebendige Hörreise mit zu nehmen?!

Sprecher stehen, um starke Aufmerksamkeit zu erzeugen, vor der Aufgabe, sich einen Text so zu eigen zu machen, dass ein individueller, lebendiger, ansprechender Ausdruck entsteht.
Wie das geht?! Das zeige ich Ihnen anhand von Übungstexten in dem Workshop… Bringen Sie auch gern Ihre Lieblingsgeschichte, Ihr Lieblingsbuch oder -gedicht oder auch einen Radiobeitrag mit!
Workshopinhalte: Kleiner theoretischer Exkurs: „Dialogisches Sprechen“; Warm-up (Körper, Atem, Stimme, Artikulation); Textarbeit mit einzelnen Teilnehmern nach Kriterien des „Dialogischen Sprechens“.

Mit den Ohren sehen – das gestische Sprechen an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch

Sprechen ist Teil unseres Verhaltens.
Wir sprechen aus Haltungen, die wir zu Dingen, Prozessen, Vorstellungen und zueinander einnehmen.
Das gestische Sprechen geht von motivierten und intendierten Handlungen in einer konkreten Bühnensituation aus.
Es wurde aus dem von Bertolt Brecht beschriebenen Begriff des Gestus entwickelt und wird an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch als Methode fortlaufend erweitert und aktualisiert.
Ich stelle das gestische Sprechen als eine Fähigkeit vor, die sich aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen als biologisches und soziokulturelles Wesen herleiten lässt.
Die Methode ist ganzheitlich. Körper, Atem, Stimme, Sprache, Denken, Fühlen und Verhalten werden in sich bedingenden Zusammenhängen untersucht, wahrnehmbar gemacht und verändert. Der situative Rahmen ist der spielerische Dialog, der stete Wechsel von Geben und Nehmen, von Spannung und Lösung, den wir in der Interaktion erleben.
Das gestische Sprechen nutzt unsere Fähigkeit zu kooperieren.
Unser Bedürfnis, mit anderen Menschen Vorstellungen und Ideen zu teilen, indem wir uns ihnen mitteilen, ist das Herzstück dieses methodischen Ansatzes.
Es liegt ein Prinzip der Hoffnung darin, dass sich Menschen in der Kommunikation um einander bemühen.

Reflux und Stimme

Ungesunder Lebensstil, Stress, unregelmäßige Mahlzeiten, falsche Ernährung, einseitige körperliche Belastung, aber auch schwere körperliche Arbeiten und monotones Sitzen vor dem Computer sind einige der möglichen Risikofaktoren für die Entstehung der Refluxkrankheit. Alle diese Faktoren können zu einer Dysfunktion des unteren Speiseröhrensphinkters führen, wodurch die Regurgitation von Mageninhalt begünstigt wird. Der zumeist saure Mageninhalt kann entweder direkt oder indirekt zu ösophagealen und extraösophagealen Schleimhautreizungen führen. Neben dem sauren Reflux kann allerdings auch ein galliger Reflux auftreten. Bereits im Frühstadium einer Refluxkrankheit kann auch tröpfchen- und gasförmiger saurer bzw. galliger Reflux bis in den Hals hinaufgelangen. Hier klagen die Patienten üblicherweise noch nicht über Sodbrennen, geben aber refluxtypische Beschwerden im HNO Bereich an: z.B. Halsschmerzen, Halskratzen, Husten, Heiserkeit, Knödelgefühl (Globus), vermehrte Schleimproduktion im Hals, chronische Nebenhöhlenentzündung, Nasenatmungsbehinderungen oder auch Tubenventilationsstörungen. Sängerinnen und Sänger sind durch die berufsbedingten Beanspruchungen besonders refluxgefährdet.

Aus HNO-ärztlich/phoniatrischer Sicht ist es wichtig, eine extraösophageale Refluxsymptomatik zu erkennen, um Stimmprobleme differentialdiagnostisch abzuklären und behandeln zu können. Refluxassoziierte Symptome lassen sich üblicherweise leicht erfragen. Beispielsweise fasst der Reflux Symptom Index (Belafsky) typische extraösophageale Refluxmanifestationen zusammen. Überdurchschnittliche Verschleimung, Stimmbelastungsprobleme, Tonhöhenumfangsprobleme und stimmliche Klangeinbußen sind bei Sängerinnen und Sänger typische refluxassoziierte Symptome.
Zur Diagnostik extraösophagealer Refluxmanifestationen gehören eine umfassende HNO-ärztlich/phoniatrische Untersuchung und Nasenendoskopie und Laryngostroboskopie. Bei Verdacht auf einen extraösophagealen Reflux sollten die Sphinkterfunktion und die Speisröhrenfunktion untersucht werden: z.B. mit einer Videocinematographie des Schluckaltes (unbedingt mit Kopf-Tief-Lage), Gastroösophagoskopie zum Barrett-Ausschluss, eine Impedanzmanometrie und 24h-pH-Metrie.
Je nach Befundkonstellation kann dann im interdisziplinären Setting eine individuelle Beratung zur optimalen Therapiefindung angestrebt werden.

Risiken im Sängerberuf – Obhutspflicht der Theater und Hochschulen

Sind die Modi der Ausbildung durch die Deutschen Musikhochschulen dazu geeignet, klassische Sänger so auf ihren Beruf vorzubereiten, dass diese sowohl den Anforderungen der Theaterbetriebe als auch den Bedürfnissen ihrer eigenen Stimme gerecht werden? Wie werden SängerInnen in der Regel auf die Realität ihres späteren Berufsalltags vorbereitet?
In diesem Vortrag werden zunächst die Ausbildungsinhalte an Deutschen Musikhochschulen beleuchtet. Dabei wird auf die positiven und negativen Auswirkungen der typischen Hochschulstruktur auf die Studierenden eingegangen.
Des Weiteren wird dargestellt, was SängerInnen bei Ihren ersten Engagements an deutschen Repertoiretheatern zu erwarten haben. In diesem Kontext spielen ökonomische Überlegungen (Intendanten, Operndirektoren) und gesundheitliche Aspekte (GMDs, Intendanten Operndirektoren) eine große Rolle. Die Zuhörer dieses Vortrags erfahren, wie wir Dirigenten versuchen, BerufssängerInnen ein gesundes Umfeld zu bereiten und an welchen Faktoren dies häufig scheitert.

B & B – Beziehung und Begeisterung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen

Mit Kindern singen, Kinder singen lassen – das ist immer wieder die Aufgabe. –
Kinder sind durch echte und authentische Begeisterung so leicht zu entzünden – die besten Voraussetzungen für das Singen im Alltag.
Über praktische und theoretische Grundkenntnisse der chorischen Kinderstimmbildung bis hin zu altersspezifischen Methoden der Liederarbeitung mit Gesten und Bewegung zeigt Friedhilde Trüün in diesem Workshop Wege und Möglichkeiten auf, wie Kinder zum Singen motiviert werden können und mit Freude, Leistungsbereitschaft und mit Begeisterung ihre Stimme zum Klingen bringen. Die MitSing-Projekte SingBach und SingRomantik werden vorgestellt.

SingBach, SingRomantik und weitere MitSing-Projekte

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Bauchredner-Schäfchen Lotta im Gespräch über Singsalat und seine Zutaten

Gibt es Singsalat? Klar, Schaf Lotta kann gar nicht genug von den leckeren grünen Blättchen haben, die ihr eine schöne Mäh-Stimme verleihen! Allerdings wächst Singsalat nicht einfach so.
Dazu braucht es irgendwo Menschen, die singen. Heute ist dieses „Irgendwo“ in Hamburg!
Das richtige Singen mit Kindern liegt uns Referentinnen besonders am Herzen. Deshalb haben wir gemeinsam an einer musikalischen Mitmach-Geschichte gebastelt, bei der die Stimme flott gemacht wird, ohne dass es jemand merkt.
Außer Lotta.
Und Profis.
Allerdings stellt Lotta fest, dass Menschen keinen „Singsalat“ vertilgen, um schön singen zu können. Sie mischen sich einen Singsalat aus verschiedenen Zutaten zusammen. Gemeinsam mit den Kindern lernt sie diese Zutaten kennen. Dieser Ansatz eröffnet Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter einen ganzheitlichen Blick auf die Stimme und wird in diesem Workshop unter die Lupe genommen.
Die Singsalat-Geschichte senkt für Laien die Hemmschwelle zum Singen mit Kindern und erlaubt Profis ein sofortiges Loslegen.
Lotta freut sich, wenn Sie heute bei diesem praxisnahen und unterhaltsamen Workshop aktiv dabei sind!